Ob in Seniorenheimen, sozialen Einrichtungen, Hotels, landwirtschaftlichen Betrieben oder Privathaushalten: Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter sind Fachkräfte für Lebensqualität – im Kleinen wie im Großen.
Was macht ein/e Hauswirtschafter/-in?
Als Hauswirtschafter/-in bist du für das wirtschaftliche, hygienische und soziale Management eines Haushalts oder einer Einrichtung zuständig. Du planst und organisierst Abläufe, kümmerst dich um Ernährung, Reinigung, Wäschepflege, Vorratshaltung und gestaltest den Alltag der Menschen, für die du arbeitest – etwa Kinder, ältere Menschen oder Gäste.
Typische Aufgaben sind:
Zubereitung ausgewogener und bedarfsgerechter Mahlzeiten
Reinigung und Pflege von Räumen, Textilien und Inventar
Organisation von Einkäufen, Vorratshaltung und Haushaltsbuchführung
Betreuung und Unterstützung von Bewohner/-innen oder Gästen
Gestaltung von Freizeitaktivitäten, Dekoration und Festlichkeiten
Einhaltung von Hygiene- und Qualitätsstandards (z. B. HACCP)
Zusammenarbeit mit Pflegeteams, sozialen Diensten oder Küchenpersonal
Umweltschonender Einsatz von Reinigungsmitteln und Ressourcen
Der Beruf erfordert Eigenverantwortung, Dienstleistungsorientierung und die Fähigkeit, praktische Aufgaben mit organisatorischem Denken zu verbinden.
So läuft die Ausbildung ab
Die Ausbildung zur Hauswirtschafter/-in dauert 3 Jahre und findet im dualen System statt – also im Wechsel zwischen Ausbildungsbetrieb (z. B. soziale Einrichtung, Hotel, Betriebskantine, Großhaushalt oder Privathaushalt) und Berufsschule.
Im Ausbildungsbetrieb lernst du unter anderem:
Speiseplanung und -zubereitung unter Berücksichtigung von Alter, Gesundheit oder Religion
Reinigungstechniken und hygienisches Arbeiten
Waschen, Pflegen und Instandhalten von Kleidung und Textilien
Planung und Organisation von Arbeitsabläufen
Wirtschaftliches Haushalten und Umgehen mit Budgets
Betreuungs- und Servicekompetenz im Umgang mit Menschen
In der Berufsschule stehen folgende Themen im Mittelpunkt:
Hauswirtschaftliche Betriebslehre
Ernährungslehre und Lebensmittelkunde
Hygiene, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Soziale Betreuung und Kommunikation
Fachrechnen, Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde
Nach dem zweiten Ausbildungsjahr erfolgt eine Zwischenprüfung, die Ausbildung endet mit einer Abschlussprüfungvor der Landwirtschaftskammer oder IHK. Geprüft werden sowohl praktische Fertigkeiten als auch theoretisches Wissen.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Für die Ausbildung ist kein bestimmter Schulabschluss gesetzlich vorgeschrieben. In der Praxis bevorzugen viele Betriebe Auszubildende mit einem Hauptschulabschluss oder einem mittleren Bildungsabschluss.
Wichtige persönliche Eigenschaften:
Interesse an Ernährung, Haushalt, Hygiene und Versorgung
Freude am Umgang mit Menschen, auch in betreuender Funktion
Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit
Organisationstalent und Belastbarkeit
Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke
Bereitschaft zur körperlichen Arbeit und flexiblem Einsatz
Ein gepflegtes Auftreten, Einfühlungsvermögen und eine dienstleistungsorientierte Haltung sind im Umgang mit Bewohner/-innen, Gästen oder Familien besonders wichtig.
Gehalt während der Ausbildung und im Beruf
Das Gehalt richtet sich nach dem Betrieb (öffentlich oder privat), der Region und der Tarifbindung. Im öffentlichen Dienst gelten meist die Regelungen des TVAöD (Tarifvertrag für Auszubildende im öffentlichen Dienst).
Typische Bruttogehälter während der Ausbildung:
Jahr: ca. 1.070 €
Jahr: ca. 1.120 €
Jahr: ca. 1.170 €
Nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt bei ca. 2.300–2.600 € brutto monatlich, kann aber je nach Einrichtung, Aufgabenbereich und Verantwortung auf bis zu 3.200 € ansteigen – z. B. bei Gruppenleitung, Zusatzqualifikationen oder im gehobenen Hotelbetrieb.
Zusätzliche Vorteile im öffentlichen Dienst:
30 Urlaubstage
Jahressonderzahlung
Flexible Arbeitszeiten, familienfreundliche Modelle
Betriebliche Altersvorsorge
Weiterbildung und Karrierechancen
Nach der Ausbildung zur Hauswirtschafter/-in stehen dir zahlreiche Weiterbildungen und Spezialisierungen offen – im sozialen, pädagogischen, gastronomischen oder leitenden Bereich.
Mögliche Weiterbildungen:
Meister/-in der Hauswirtschaft – Leitung von Teams, Ausbildung eigener Azubis, Betriebsführung
Betriebswirt/-in für Hauswirtschaft – kaufmännische Leitung, Unternehmenssteuerung
Fachhauswirtschafter/-in in der Altenpflege, Kinderbetreuung oder Großverpflegung
Hauswirtschaftliche Betriebsleitung in Kliniken, Schulen oder Kantinen
Ernährungsberater/-in, Hygienefachkraft, Reinigungsmanager/-in
Studium (z. B. Haushalts- und Ernährungswissenschaften, Soziale Arbeit)
Viele Hauswirtschafter/-innen spezialisieren sich im Lauf ihrer Karriere – etwa auf Seniorenbetreuung, Bio-Küche, Allergikerverpflegung oder Inklusion.
Arbeitsumfeld und Besonderheiten
Du arbeitest in ganz unterschiedlichen Einrichtungen:
Senioren- und Pflegeheime
Krankenhäuser, Rehakliniken
Kindergärten, Schulen und Internate
Hotels, Ferienunterkünfte, Gastronomiebetriebe
Privathaushalte, landwirtschaftliche Betriebe
Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
Tagungshäuser oder Wohnheime
Die Arbeitszeiten können je nach Einsatzort variieren – etwa in Pflegeeinrichtungen auch an Wochenenden oder in Schichtdiensten. In Privathaushalten oder öffentlichen Einrichtungen sind sie oft regelmäßiger. Teilzeitmodelle sind in vielen Betrieben möglich.
Besonderheiten des Berufs:
Du kombinierst praktische Tätigkeiten mit Organisation und Betreuung
Du arbeitest oft im Team, aber auch selbstständig
Du bist wichtig für das tägliche Wohlbefinden anderer Menschen
Du kannst kreativ werden – bei Speiseplänen, Dekoration, Raumgestaltung
Du hast mit Menschen jeden Alters und unterschiedlichster Bedürfnisse zu tun
Zukunftsperspektiven und Nachfrage
Hauswirtschafter/-innen sind gefragte Fachkräfte, vor allem in der Seniorenbetreuung, in sozialen Einrichtungen und bei der Versorgung von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf.
Mit dem demografischen Wandel steigt der Bedarf in stationären und ambulanten Einrichtungen. Auch Privathaushalte, Hotellerie und kommunale Träger suchen zunehmend qualifizierte Unterstützung für hauswirtschaftliche Tätigkeiten mit Verantwortung.
Wer Engagement zeigt, sich weiterbildet und Verantwortung übernimmt, hat exzellente Perspektiven – bis hin zur selbstständigen Führung eines eigenen Dienstleistungsbetriebs.
Das Wichtigste auf einen Blick
Ausbildungsdauer: 3 Jahre dualEinsatzorte: Pflegeeinrichtungen, Schulen, Hotels, Privathaushalte, GroßhaushalteVoraussetzungen: Haupt- oder Realschulabschluss empfohlen, Organisationsfähigkeit, Freude an BetreuungGehalt: ca. 1.070–1.170 € in der Ausbildung, danach ca. 2.300–3.200 € bruttoKarrierechancen: Meister/-in, Betriebsleitung, Studium, SpezialisierungBesonderheiten: Vielseitiger Praxisberuf mit sozialem FokusZukunft: Sehr gute Chancen in sozialen, gesundheitlichen und privaten Bereichen
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was ist der Unterschied zwischen Hauswirtschafter/-in und Reinigungskraft oder Koch/Köchin?Hauswirtschafter/-innen übernehmen ein breites Spektrum an Aufgaben: Sie kochen, reinigen, betreuen, planen, organisieren und koordinieren – also viel mehr als eine einzelne Tätigkeit. Sie sind Fachkräfte für den gesamten Haushalt oder Betrieb.
Kann ich nach der Ausbildung studieren?Ja – mit Fachhochschulreife oder beruflicher Qualifikation kannst du z. B. Haushaltswissenschaften, Ernährungswissenschaften, Sozialmanagement oder Pädagogik studieren.
Ist die Ausbildung auch für Erwachsene oder Quereinsteiger/-innen geeignet?Ja – viele Bildungsträger bieten die Ausbildung auch als Umschulung oder in Teilzeit an. Besonders geeignet ist sie für alle mit sozialem Interesse und praktischen Fähigkeiten.
Wie finde ich einen Ausbildungsplatz?Bei Pflegeeinrichtungen, Schulen, Großküchen, Kliniken, Hotels oder über die Landwirtschaftskammern, IHKs und Jobportale. Praktika helfen beim Einstieg.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?Du planst z. B. die Mahlzeiten, gehst einkaufen, bereitest Speisen zu, unterstützt Bewohner/-innen beim Alltag, organisierst die Reinigung und arbeitest eng mit Kolleginnen und Kollegen im Team.
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